"Theater am Lenzenberg"

(Theatergruppe der katholischen Kirchengemeinde Hedelfingen/Rohracker)

Foto Theatergruppe


Sie sind Lehrer, Abteilungsleiter, Sekretärin und Rentner , die Mitglieder der Theatergruppe der katholischen Kirchengemeinde Hedelfingen-Rohracker, die im Jahr 1973 von Josef Schwarz, der bis 1988 mitgespielt und bis 1992 Regie geführt hat, gegründet wurde. Nach seinem Tod wurde die Regiearbeit von seiner Frau Gisella übernommen, die bis heute zum festen Stamm der Theatergruppe gehört. Neben den etwa 10 Schauspielern sind schon zahlreiche Gastspieler aus den Neckarvororten, unter anderen auch der ehemalige Bezirksvorsteher Heinz Weber, auf der Bühne gestanden.

Gehörten früher klassische schwäbische Mundarttheaterstücke, wie "Die g’stohle Sau" oder "‘s Rupfingers Hausgeist" zum Repertoire, werden seit 1995 von Peter Schwarz, dem Sohn von Josef Schwarz, geschriebene Stücke einstudiert und aufgeführt. 13 Stücke sind so entstanden, die alle im Theaterverlag Otto Teich in Darmstadt erschienen sind und weit über die Region hinaus auch in Hessen und Bayern gespielt werden. Drei sind seit kurzem sogar als hochdeutsche Versionen erschienen.

In den Stücken der Hubertus-Reihe erleben die beiden Hauptpersonen, Hubertus Hämmerle und Friedolin Mausloch, die unglaublichsten Abenteuer und dabei gelingt es dem Autor, so manche typische schwäbische Charaktereigenschaft auf humorvolle Weise darzustellen. Autor und Ensemble zeigen sich sehr experimentierfreudig, so wird bei einigen Stücken im Saal, vor dem Vorhang oder auf einer Nebenbühne gespielt und auch moderne Beamer-Technik kam schon zum Einsatz. Neben den Hubertus-Stücken gehören noch die Köberle Kriminalratestücke zum Programm. Bei diesen Kriminalkomödien bleibt nach dem zweiten Akt die Frage nach dem Täter offen und die Zuschauer dürfen mitraten und kombinieren. Im dritten Akt wird dann die Auflösung gespielt und unter den richtigen Lösungen ein Preis verlost.

Ganz typisch für eine schwäbische Schauspielgruppe ist es aber auch, dass nach der Devise „Zu was Neus, so lang des Alte no z’ammehebt?“ das Wohnzimmer der Familie Hämmerle immer noch die Originalkulisse aus dem Jahr 1973 ist. Mobiliar, Requisiten und Kostüme wurden von den Mitwirkenden im Lauf der Jahre gesammelt oder in liebevoller Heimarbeit hergestellt. Über die Jahre hat sich die Theatergruppe, die sich, um ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat auszudrücken, seit dem Jahr 2005 Theater am Lenzenberg nennt, einen großen Kreis von treuen Fans aufgebaut. Schon längst finden nicht mehr alle Zuschauer Platz im Saal des katholischen Gemeindezentrums, so dass nach der Aufführung beim Erntedankfest drei weitere Aufführungen stattfinden.

Selbstverständlich wird von einem fleißigen Team freiwilliger Helfer mit kleinen Speisen und Getränken auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt und so lässt es sich viel herzhafter über die unmöglichen Geschichten des Hubertus Hämmerle lachen.